Um dies zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, daß die Ägypter, wie auch die Chaldäer, eine Beschwörungskunst besaßen, die den Menschen vor den bösen Mächten schützen sollte.

Während jedoch die der Chaldäer, soweit uns bekannt, ausschließlich den Schutz der Lebenden bezweckte, suchte die Beschwörungskunst der Ägypter zum großen Teil auch dem Verstorbenen nach dem Tode zu helfen. ...

Ausgestattet mit den Informationen Sadowskys durchforstete ich monatelang die Bibliothek Kairos und stieß dabei auf einen vor dem Hintergrund des Mythos außerordentlichen bemerkenswerten Hymnus an Amun, der das geheimnisvolle Wesen dieses Gottes preist:

Kein Gott kennt seine wahre Gestalt,
Sein Bild wird nicht entfaltet in den
Schriftrollen, man lehrt nicht über ihn...

Er ist zu geheimnisvoll, um seine
Hoheit zu enthüllen,

 

er ist zu große, um ihn zu erforschen,
zu stark, um ihn zu erkennen.

Man fällt um auf der Stelle vor Schrecken,
wenn man seinen geheimen Namen
wissentlich oder unwissentlich ausspricht

Berücksichtigt man nun noch, daß Amun selbst "Der Verborgene" bedeutet, mag dieser Umstand allein schon Anlaß für beunruhigende Spekulationen geben.

Erwähnt werden sollte hier allerdings noch, daß die wahren Namen der ägyptischen Götter nur Eingeweihten bekannt waren und daß auf ihnen die Hauptwirkung der ägyptischen Zauberformeln beruhte. ...

Ich stieß jedoch auf noch weit beängstigendere ägyptische Überlieferungen, deren ungeheuerliche Bedeutung sich erst dann herauskristallisiert, wenn man sie parallel zum Mythos betrachtet.

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